ATPL(A) | Air Transport Pilot License
- Berechtigung
Die ATPL(A) -Ausbildung ist der letzte Schritt, um als Kapitän in einem Verkehrsflugzeug tätig zu werden. Der Weg dorthin erfolgt über verschiedene Module, beginnend mit der Ausbildung zum Verkehrspiloten. Zunächst erwerben die Teilnehmer die Fähigkeiten, als Co-Pilot in einem Multi-Crew-Cockpit auf Mehrmotorflugzeugen zu arbeiten. Am Ende dieses Ausbildungsteils erhalten die Absolventen die Berufspilotenlizenz (CPL) sowie die Instrumentenflugberechtigung (IR).
Diese Lizenz gilt als „frozen ATPL“, was bedeutet, dass die theoretischen Voraussetzungen für die ATPL erfüllt sind, aber der praktische Teil noch nicht abgeschlossen ist. Sobald der Pilot 1500 Flugstunden erreicht hat, wird die Lizenz „unfrozen“, was ihm erlaubt, als Kapitän zu arbeiten.
- Voraussetzungen
- Gültiges Ausweisdokument
- Erklärung über laufende Ermittlungen oder Strafverfahren
- Nachweis über die Beantragung einer FAER-Auskunft (Auskunft nach § 30 Absatz 8 des Straßenverkehrsgesetzes)
- Zustimmung der Erziehungsberechtigten, falls der Bewerber unter 18 Jahre alt ist
- Mindestens PPL(A)-Lizenz gem. Anhang 1 des Chicagoer Abkommens
- Gültiges medizinisches Tauglichkeitszeugnis Klasse 2, empfohlen: Medizinisches Tauglichkeitszeugnis Klasse 1, da spätestens bei Lizenzerwerb vorgeschrieben
- Erfolgreicher Abschluss der ATPL-Eingangsprüfung der ATO als Nachweis für ausreichende Kenntnisse in Mathematik, Physik und Englisch. Alternativ: Abiturzeugnis
- Gültigkeit
Die Lizenz ist unbefristet gültig unter der Voraussetzung, dass das darin enthaltende IR noch gültig ist, bzw. nicht länger als 7 Jahre abgelaufen ist.
- Theorieausbildung
Im ATPL-Modul werden die theoretischen Kenntnisse für Berufspiloten vermittelt. Der Kurs umfasst mindestens 650 Stunden Fernunterricht sowie mindestens 65 Stunden Präsenzunterricht, der in unseren modernen Theorieräumen am Flugplatz Ganderkesee stattfindet.
Instrumente
Im Kurs „Instrumente“ lernen Sie die verschiedenen Systeme und Instrumente an Bord eines Flugzeugs kennen, deren Verständnis für einen Piloten unerlässlich ist. Dazu gehören Geschwindigkeit, Navigation und Systemüberwachung.
Allgemeine Navigation
Mit Schwerpunkt auf Diagrammen, Plotten, Großkreisen, Temperatur, Höhen und Geschwindigkeit. Allgemeine Navigation deckt die Navigationsthemen und -fähigkeiten ab, die Sie zum Fliegen eines Flugzeugs benötigen. Für dieses Fach sind gute Mathematikkenntnisse erforderlich.
Meteorologie
Meteorologie ist die Untersuchung der Luftumgebung und der Frage, wie sich unterschiedliche Wetter-, Wolken- und atmosphärische Bedingungen auf den Flugbetrieb auswirken können. Dieses Thema ist für jeden Piloten unbedingt zu verstehen, da Sie auf der ganzen Welt auf unterschiedliche Wettersysteme und -muster stoßen. Ein gutes Verständnis der Geographie wird beim Erlernen dieses Themas hilfreich sein.
Menschliche Leistungsfähigkeit
In diesem Thema geht es um die Faktoren, die sich als Pilot auf den menschlichen Körper und Psyche auswirken können. Dazu gehören physiologische, Schlaf- und Gesundheitsprobleme, die bei längerem Flug in großer Höhe auftreten können.
Radionavigation
In der Funknavigation lernen Sie die verschiedenen Funknavigationshilfen kennen, die im täglichen Betrieb zum Einsatz kommen. Dazu gehören Instrumentenlandesysteme (ILS), leistungsbasierte Navigation (PBN), Satellitennavigation und Entfernungsmessgeräte (DME), um nur einige zu nennen.
Allgemeines Luftfahrzeugkunde
Das Fach AGK (Aircraft General Knowledge) führt Sie durch die Konstruktion und die Komponenten eines Flugzeugs, einschließlich ihres Zwecks und ihrer Funktionsweise. Um diese Prüfung zu bestehen, benötigen Sie gute Kenntnisse und Verständnis der Systeme eines Flugzeugs. Ein grundlegendes Verständnis der Funktionsweise eines Flugzeugs verschafft Ihnen also einen Vorsprung in diesem Fach.
Luftrecht
Während Sie als Pilot einer kommerziellen Fluggesellschaft arbeiten, fliegen Sie zu Zielen auf der ganzen Welt. Daher benötigen Sie ein gutes Verständnis der verschiedenen Regeln, Vorschriften und Aufsichtsbehörden, die die Zivilluftfahrt regulieren. Im Bereich Luftrecht wird von Ihnen erwartet, dass Sie sich mit den Gesetzen und Vorschriften vertraut machen, die den weltweiten Flugverkehr sowie Flughafenschilder, Lizenzen und Sicherheitsregeln.
Flugplanung und Flugüberwachung
In diesem Thema lernen Sie die verschiedenen Regeln und Faktoren kennen, die beim Planen und Fliegen einer Route erforderlich sind. Dazu gehört das Wissen aller für den Flug notwendigen Berechnungen wie Reiseflughöhe, Geschwindigkeit, Treibstoff und Bodenfreiheit.
Kommunikation
Die Kommunikation umfasst alle wesentlichen Informationen, die Sie bei der Kommunikation mit der Flugsicherung benötigen, einschließlich allgemeiner Betriebsabläufe, Notfall- und Dringlichkeitsverfahren sowie relevanter Wetterinformationen.
Betriebsverfahren
Während einige Betriebsabläufe je nach Flugzeugtyp und Fluggesellschaft variieren können, wird in diesem Thema detailliert auf die Anzahl der Vorschriften und Verfahren eingegangen, die Sie als Pilot (und Ihre Besatzung) vor einem Flug kennen müssen.
Aerodynamik
In den Flugprinzipien lernen Sie, die Kräfte zu verstehen, die während des Fluges auf ein Flugzeug wirken, dazu gehören Auftrieb, Widerstand, Schub und Gewicht. Sie werden sich auch mit Stabilität, Einschränkungen und Aerodynamik befassen. Für dieses Fach sind gute Mathematikkenntnisse erforderlich.
Flugleistung
Leistung ist eines der komplexeren ATPL-Themen, da Sie lernen, wie sich ein Flugzeug in verschiedenen Flugphasen verhält. Von Ihnen wird erwartet, dass Sie Start- und Landeberechnungen durchführen und Diagramme für alle Flugphasen interpretieren.
Masse und Schwerpunktlage
Beim Studium von Masse und Gleichgewicht lernen Sie, wie Sie den Schwerpunkt eines Flugzeugs berechnen, um sicherzustellen, dass er während des Fluges innerhalb der Grenzen liegt. Dieses Fach gehört zu den kürzeren ATPL-Prüfungen und beinhaltet Mathematik und Grapheninterpretation.
- Praxisausbildung
Inhalte
die praktische Ausbildung innerhalb des modularen Weges zum ATPL findet im Rahmen der jeweiligen Module statt.
- Prüfung
Die Ausbildung schließt mit einer theoretischen Prüfung in 14 Fächern beim Luftfahrtbundesamt oder einen anderen EASA NAA (National Aviation Authority) ab.